Sonntag, 25. August 2013

KulturTOUR Tag 5: Kulturentwicklungsplanung als gemeinsamer Nenner

Der letzte Tag unserer Woche begann mit Baustellenlärm und trübem Wetter. Das ist ja grundsätzlich nicht unbedingt der beste Start in den Tag, zumal es in diesem Fall eben auch unser Abschiedstag war. Nach 4 prall gefüllten Tagen mit unendlich vielen Eindrücken, die es noch immer zu verarbeiten gilt, verließen wir Bad Blankenburg in Richtung Ranis.

Die Fahrt nach Ranis gestaltete sich wieder einmal eher abenteuerlich, da das Navi den Hinweis "kürzeste Route" sehr ernst nahm und wir teilweise durch enge Straßen und Feldwege geführt wurden. Ich hattte zwischenzeitlich wieder einmal Angst, dass wir unterwegs vielleicht den Mittelpunkt der Erde, nicht aber unseren Bestimmungsort finden würden.

Ranis ist ein kleines, verschlafenes Örtchen im Saale - Orla - Kreis. Immerhin war aber die Burg ausgeschildert, auf der wir uns mit dem Lese-Zeichen e.V. verabredet hatten. So stiegen wir die kurze Anhöhe hinauf und genossen den wirklich spektakulären Ausblick und erfreuten uns am Burginnenhof.

Burg Ranis m Dornröschenschlaf

Die Burg gehört der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten und bietet viel Platz für unterschiedliche Veranstaltungen und könnte auch als Sitz für ortsansässige Vereine dienen. Leider wird dieses Potenzial aber nur mittelmäßig genutzt. Zu viele Verordnungen und Gebührensatzungen stehen hierbei im Weg, obwohl sie das sicher nicht müssten ...

Kultur - und Literaturburg Ranis

Der Lese-Zeichen e.V., der sich nicht nur als Literaturverein versteht, hat drei Räume im rekonstruierten Burgtrakt gemietet und bemüht sich redlich um die touristische Vermarktung der Anlage als Kunst - und Literaturburg. Das ist nicht immer einfach, wie uns Herr Berner und Frau Scheller vom Verein erzählten, da für die Durchführung von größeren Veranstaltungen die Anmietung zusätzlicher Räumlichkeiten von Nöten ist. Und das kostet Geld. Geld, das der Verein nicht immer aufbringen kann. Das liegt zum einen an den oben genannten Verordnungen und Gebührensatzungen und zum anderen am Modell der Projektförderungen, wodurch sich auch schwerlich Rücklagen bilden lassen.
Frau Wünsch von der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten,
Herr Berner vom Lese - Zeichen e.V. und Dr. Klaubert

Besonders spannend für uns war ein weiteres Betätigungsfeld des Vereins, denn Lese-Zeichen e.V. ist sehr bemüht, den Saale -Orla - Kreis dazu zu bewegen, eine gemeinsame "Kulturintendanz" zu finanzieren. Diese würde sich dann um die komplette kultur - touristische Vermarktung der Region kümmern, kulturelle Veranstaltungen bündeln, Netzwerke aufbauen und pflegen und dem Saale-Orla-Kreis ein einheitliches Bild geben. Ohne Kulturkannibalismus, sondern mit einer wahrlich gemeinsamen kulturellen Identität. Das ist im Endeffekt das im Kleinen, was die Landesregierung gerade mit der Ausschreibung zweier Modellregionen für Kulturentwicklungskonzeptionen versucht.

Die Modellregionen werden übrigens in den nächsten Wochen bekannt gegeben und wir sind gespannt, wer es nun geworden ist und wie der ganze Prozess weiterläuft. Darüber werden wir sicherlich hier auf diesem Blog schreiben, wenn es soweit ist.

Nach der Verabschiedung auf Burg Ranis landeten wir in Neustadt a.d. Orla, wo wir nicht nur Mittag aßen und einer interessanten Hochzeitsgesellschaft beiwohnten, sondern wo sich auch der restliche Ablauf unseres Tages veränderte. Ich will an dieser Stelle gar nicht zu viel verraten, aber ganz bald wird wohl ein kleiner Film zu sehen sein .... die geneigte Leserschaft darf gespannt sein! :-)

Eine Woche KulturTOUR ist nun vorbei, aber bereits jetzt ist der nächste KulturTAG in Planung. Einen solchen KulturTAG hatten wir bereits in Nordhausen und am 4. September werden wir gemeinsam mit Karola Stange und Dirk Möller in Weimar unterwegs sein. Was wir da machen? Das kann man auf diesem Blog dann auch nachlesen ...

Einen schönen Sonntag noch und bis bald!
Katinka Mitteldorf



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